Noch vor einigen Jahren war dies einfacher zu beantworten: Man verkaufte sein Grundeigentum möglichst nicht, um zeitlebens in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Es gab ja ganz generell weniger Möglichkeiten, damals: Man war tendenziell körperlich weniger fit im Alter und es gab ausserhalb des eigenen Heims noch kaum attraktive Wohnformen fürs Alter.
Der Preis für den Verbleib war bzw. ist das Mühsal des Unterhalts und der Investitionen, die man mit einem eigenen Haus stets hat. Natürlich kann man sich auch heute mit verschiedenen Hilfsmitteln Autonomie, Sicherheit und Komfort in der eigenen Immobilie leisten, zum Beispiel mit einem Rasenmäh-Roboter oder einem Treppenlift, aber diese Installationen sind recht teuer und oft nur eine Übergangslösung vor dem unumgänglichen Umzug in eine praktischere Wohnform. Wenn das eigene Haus erst dann verkauft wird, dann bekommt man diese Investitionen kaum vom Käufer zurück.
Die Zeiten und Möglichkeiten haben sich fundamental verändert, und je länger je mehr zieht man heute einen eher frühen Verkauf des eigenen Hauses in Betracht. Denn viele Senioren fühlen sich heute so fit wie Junioren, haben viel Freizeit und vielleicht sogar stattlich frei verfügbares Kapital, um sich im dritten Lebensabschnitt noch ordentlich zu amüsieren. Jetzt, wo die Kinder aus dem Haus sind, will man seine Zeit nicht mehr mit der Pflege von Haus und Garten verbringen, sondern nochmals was erleben. Kein Wunder, hat die Bauindustrie dies erkannt und zahlreiche Formen für ein attraktives und vor allem pendenzen- und sorgenfreies Wohnen im Alter entwickelt Stichwort Concierge-Services beispielsweise.
Rüstige Senioren haben heute ja auch die Möglichkeit, den schönen Sommer in der Schweiz zu verbringen und dem Winter in wärmere Gefilde zu entfliehen, wo es sich mit dem starken Schweizer Franken fürstlich leben lässt; so zum Beispiel in Thailand. Ist das eigene Haus also erst mal gut verkauft, steht die ganze Welt offen. Kommt hinzu, dass die eigenen Kinder heute eher früh ein eigenes Haus oder Wohnung beziehen und deshalb auf die Erbschaft des Elternhauses wenig erpicht sind.
Somit kann gesagt werden, dass man sich mit dem Verkauf des eigenen Hauses rechtzeitig befassen sollte, bevor die Lust zur Last wird. Selbstverständlich sollte man sich auf den Verkauf gut vorbereiten und sorgfältig den Makler seiner Wahl evaluieren. Da gibt es grosse Unterschiede was ist Ihnen wichtig? Kommt hinzu, dass für die meisten Menschen ist das eigene Heim der wertvollste Vermögensanteil, den sie besitzen. Hier sollte nur der beste Experte gut genug sein, diesen einem erfolgreichen Verkauf zuzuführen.
Von einem Selbstverkauf ist eher abzuraten, denn einerseits ist erwiesen, dass ein kompetenter, erfahrener Makler mit seinen Vermarktungsinstrumenten einen deutlich höheren Preis erzielen kann als der unbedarfte Laie, und zweitens ist der Vermarktungsablauf mit seinen Terminen und Besichtigungen für die meisten Privatleute ein unangenehmer, stressvoller Prozess: Wildfremde Leute dringen in Ihre Privatsphäre ein und kritisieren unverhohlen alles, was ihnen nicht passt: von der Architektur bis hin zur Einrichtung. Sich dies selbst aufzubürden wäre am falschen Ende gespart.